Dreifaltigkeitskirche

KBV Jena
Dreifaltigkeitskirche

Die evangelische Dreifaltigkeitskirche steht im Stadtteil Burgau der Stadt Jena in Thüringen. Sie gehört zum Seelsorgebezirk Jena-Süd des Kirchenkreises Jena im Propstsprengel Gera-Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.



Adressdaten


  • Geraer Straße 71
    07745 Jena

Beschreibung


Historie
Die einschiffige Kirche wurde unter Einbeziehung von großen Teilen der Fundamentmauern der kleineren Vorgängerkirche von 1701 bis 1703 errichtet. Der Stifter war Friedrich von Kospoth (1630-1701), Pächter des Kammergutes Burgau. Er starb 1701, im gleichen Jahr, in dem er den Grundstein für die Kirche gelegt hatte. Seine Ehefrau Johanna Sophia führte den Bau zu Ende. Am 23. Oktober 1703 wurde die Kirche durch den Jenaer Superintendenten Michael Zulichen geweiht. Der mumifizierte Leichnam Friedrich von Kospoths war vorher in der Krypta unter dem Altarraum beigesetzt worden.
Um 1880 wurde das Kircheninnere verändert: Der helle Farbanstrich an den Wänden wurde durch braungraue Steinimitationen ersetzt. Kanzelaltar und Orgelprospekt erhielten Farbfassungen in Form von Holzimitationen.

Innenausstattung
Der acht Meter hohe Kanzelaltar ist das eindrucksvollste Ausstattungsstück. Auf der Westempore befindet sich die Orgel, die 1796 vom Orgelbauer Christian Friedrich Poppe (1751-1812) aus Stadtroda errichtet wurde. Sie besitzt 19 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Über dem Taufstein von 1798 schwebt ein barocker Taufengel. Chorraum und Teile des Kirchenschiffs ziert ein historischer Mosaikfußboden. Zur wertvollen Ausstattung zählt auch das Epitaph für Friedrich von Kospoth an der Nordwand im Altarraum, das noch der Restaurierung bedarf.

Restaurierung
Als Folge massiver Bauschäden drohte Anfang der 1990er Jahre der Turm auf das Kirchenschiff zu stürzen. Umfangreiche Stabilisierungsarbeiten für Turm und Tragwerk des Kirchendachs dauerten bis 1998. In der ersten Dekade der 2000er Jahren erhielt der Innenraum wieder sein ursprüngliches barockes Aussehen mit hellbeigen Farben an Wänden und Decke sowie Vergoldungen an den Säulenkapitellen. Auch Kanzelaltar, Taufengel und Orgelprospekt wurden auf ihr barockes Aussehen zurückgeführt. An Stelle der Bänke im Kirchenschiff trat eine variable Bestuhlung. Der historische Mosaikfußboden wurde saniert und grundhaft gereinigt. Für die Restaurierung der wertvollen Poppe-Orgel liegen Gutachten und Kostenangebote vor. Aufgrund ihrer guten Akustik soll die Kirche zukünftig verstärkt auch als Konzertkirche genutzt werden.
Dass das Kircheninnere wieder im alten Glanz erstrahlt, ist wesentlich der großzügigen finanziellen Unterstützung durch eine Mäzenin aus Bayern zu danken, die als Kind in Burgau lebte. Für ihre langjährige Unterstützung sind ihr die Mitglieder der Bonhoeffergemeinde sehr dankbar